Heute sehen wir das ein Text alles richtig machen kann, und ich trotzdem ein paar Mal stolpere.
Der Anfang der Geschichte: Ein junger Mann, ein wenig ängstlich und übervorsichtig, arbeitet als Pirat, obwohl er Blut hasst. Dabei rettet er eine indianische Schönheit vor den Spaniern und erhält sie zur Ehefrau. Als die Tochter der beiden in die Pubertät kommt, bringt sie durch ihre Unbeherrschtheit beinahe ihren geliebten, geistig zurückgebliebenen Bruder um.
Erhältlich bei Amazon.
[dropshadowbox align=“right“ effect=“lifted-both“ width=“200px“ height=““ background_color=“#ffffff“ border_width=“1″ border_color=“#dddddd“]
[/dropshadowbox]
„…glaubte, ein drakonisches Grinsen auszumachen“
Analyse: Die ersten Szenen sind komplett aus Sicht des zukünftigen Vaters der Hauptperson geschrieben, der als Sohn einer „Hexe“ nach Amerika geflüchtet ist. Ich bezweifle, dass er das Wort drakonisch kennt. Wenn man, so wie hier, tief in eine Figur kriecht und ihre Gefühle darstellt und die Welt aus ihrer Sicht schildert, muss man die daraus resultierenden Einschränkungen bedenken.
Analyse: Der Anfang der Geschichte wird aus Sicht des Vaters der Hauptperson geschildert. Dann folgt ein Stück aus Sicht der Hauptperson, gefolgt von einer Szene, die wieder aus Sicht des Vaters geschildert ist. Dummerweise war zwischen den letzten beiden keine Leerzeile, so dass ich irritiert innehalten musste, als plötzlich wieder Émile zur POV-Figur wurde. Ich empfehle bei bewusst gewählten Wechseln der POV-Figur, was dies eindeutig war, eine Leerzeile oder ein Trennzeichen (z.B. ***) einzufügen. Das erleichtert das Textverständnis.
… verwahrte seine Gebeine in einer Kalebasse auf …
Analyse: Es heißt entweder „verwahrte er seine Gebeine“ oder „bewahrte er seine Gebeine auf“. 😀
Analyse: Piraten sind beliebt, das weiß man spätestens seit „Fluch der Karibik“. Dabei aber eine Frau in den Mittelpunkt zu stellen, obwohl bis heute viele Seemänner immer noch der Meinung sind, Frauen an Bord würden Unglück bringen, hat mich begeistert.