Heute sehen wir, dass die Spannung leidet, wenn zu vieles gezeigt wird.
Der Anfang der Geschichte: (Prolog) Eine Unbekannte würde gerne einer anderen Unbekannten (vermutlich der Hauptperson des Romans) helfen, kann aber nicht, weil sie eingesperrt ist.
(1. Kapitel) Die Hauptfigur telefoniert mit ihrer besten Freundin, die ihr die Karten gelegt hat. Sie tut die Merkwürdigkeiten als unwichtig ab. Dann beginnt der Alltag. Und das mehrere Seiten lang.
Erhältlich bei Amazon.
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Analyse: Wenn als erstes Wort des ersten Kapitels ein Name kommt, gefolgt von einem Gespräch, geht man als Leser davon aus, dass die Hauptperson diesen Namen trägt. Stellt sich dann heraus, dass das falsch ist, muss man sich neu orientieren, wodurch der Lesefluss reißt. Stolperstein.
Analyse: Wenn ein Telefongespräch nicht verortet wird, verliert der Leser schnell das Interesse. Zwar war mir durchaus klar, dass die Hauptperson in ihrem Zimmer telefonierte, aber da es nicht das geringste bisschen Beschreibung gab (die ja die Hauptfigur auch charakterisiert hätte), hing alle irgendwie in der Luft.
Analyse: Nach einem längeren Gespräch über seltsame Ergebnisse beim Tarot (mit z.T. extrem langen Sätzen, bitte das nächste Mal darauf achten) wird minutiös gezeigt, wie der Alltag der Hauptperson aussieht. Das ist spätestens nach dem Zähneputzen langweilig. Hier hätte man besser kürzen können, um schneller zu den wirklich interessanten Erlebnissen zu kommen. Merke: Was langweilig ist, was alle kennen, sollte der Autor weglassen.
Analyse: Die Figuren sind schon durch wenige Worte zu eigenständigen Charakteren geworden (trotz der Probleme, die ich anmerken musste). Das ist nicht einfach und verdient Lob. Ich werde noch ein wenig weiterlesen, um zu sehen, ob das Erzähltempo im nächsten Kapitel vielleicht ein wenig anzieht.